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Sternengrab

„Es geht nicht, dass ich bleib – mich ruft mein Stern.“
(Kinderlied von Rolf Zuckowski)

„Sternenkinder“ sind Kinder, die während der Schwangerschaft, kurz vor, während oder nach der Geburt verstorben sind. Ein Sternengrab soll den Familien die Möglichkeit geben, über ihren Verlust trauern und ihrem Kind gedenken zu können.

Die Eltern von Sternenkindern können sich vertrauensvoll bei Bgm. Matthias (+43 650 781 23 09) melden, um einen Holzstern beim Sternengarb anfertigen zu lassen.
Diese Sterne können mit dem Namen, Geburts-Sterbedatum oder mit einem persönlichen Spruch graviert werden.

Die Zahl 3
Es gibt viele Bedeutungen für die Zahl Drei:
Vater, Mutter und Kind; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; Geburt, Leben und Tod;
Körper, Geist und Seele; die Dreifaltigkeit;
Glaube, Hoffnung und Liebe usw. Eine sehr
kraftvolle Zahl, die sich in den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen wiederfindet, dargestellt durch die Figurengruppe im Zentrum des Sternengrabes.

Der Stern
Seit Jahrtausenden dienen die Sterne dem Menschen als Wegweiser in der Seefahrt. Er ist ein Ur-Symbol in vielen Kulturen für das Göttliche, das Höchste, Unsterblichkeit und
Ewigkeit. Der fünfzackige Stern im Besonderen wurde im Volkstum seit jeher als Zeichen für Gesundheit und dem Schutz vor Bösem an Gebäuden oder Kinderbetten angebracht. Er ist
aber auch ein Symbol für den Menschen, der nach frühen Vorstellungen aus den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft geschaffen wurde und als fünftes Element den
Geist als göttlichen Funken empfangen hat. Auch Leonardo da Vinci hat seinen vitruvianischen Menschen als Sinnbild idealer Proportionen in einen fünfzackigen Stern eingeschrieben. Der Stern auf der Brust des Kindes steht also für das Menschsein und die Ewigkeit.

Gestaltung und Symbolik

Ein besonderes Anliegen bei der Gestaltung des Sternengrabes in Kauns war es, einen Ort des Verweilens, zur Ruhekommens und stillen Gedenkens zu schaffen.
Am Sternengrab besteht zudem die Möglichkeit, einen individuellen Holzstern am Geländer anbringen zu lassen, um für sein Sternenkind ein persönliches Zeichen zu setzen.

Das Sternenkind
In der Mitte des Sternengrabes steht symbolisch
die Familie. Das Kind fehlt als Lücke und trägt auf seinem Herzen einen Stern. Es wirft seinen Schatten auf die Erde. Denn alles Leben in der Natur kommt von dort und kehrt dorthin auch wieder zurück. Der Schatten ist aber nicht dunkel, sondern bunt. Er steht für die Buntheit und Vielfalt des Lebens, das unweigerlich mit dem Tod verbunden ist.

Der Kreis
Eine geometrische Form ohne Anfang und Ende, weshalb er auch Symbol für Ganzheit, Unendlichkeit und Ewigkeit ist. Das gesamte Sternengrab baut sich auf dieser Kreisform
auf und ist vom Blick her auf das Zentrum ausgerichtet, in dessen Mitte Leben und Tod steht, ein unendlicher Kreislauf. Es ist auch eine
„Nachinnenschau“, ein Zurückkehren zur inneren Mitte.

Das Material Holz
Holz ist stabil, gleichzeitig aber wandelbar
und elastisch. Das lateinische Wort für Holz
ist „materies“, es wurde lange Zeit als Urstoff
allen Seins gesehen, aus dem das Universum
gezimmert wurde. Der Baum ist ein Symbol
des Lebens, tief verwurzelt in der Erde, emporstrebend zum Licht, steht er für Wachstum und Aufbruch. Er ist die Verbindung zwischen Himmel und Erde.


Das Material Glas
Glas ist ein sehr vielfältiges Material: Es trennt
und verbindet, enthüllt und schützt zugleich,
es kann ein Fenster in eine andere Welt bilden.
Physikalisch gesehen ist Glas flüssig, es
ist also nicht erstarrt, sondern ständig in Bewegung, wie das Leben. Glas lässt sich durch
Schmelzen im Ofen unendlich oft wiederverwerten und neu erschaffen. Wenn es zu Bruch geht, kann es durch das Feuer wiederauferstehen und der ewige Kreislauf beginnt von Neuem.

Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Und wenn du dich getröstest hast,
wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.

Künstlerische Gestaltung: Birgit Schneitter
Planung und Umsetzung 2018 - 2020
In Zusammenarbeit mit: Gemeinden Kauns und Kaunerberg, DI Hubert Lentsch, Rudi Gritsch, Tischlerei Tabernig
Finanzielle Unterstützung: Klangwelle Kauns, Kauner Bäuerinnen, Land Tirol, BDA, Landes Gedächtnisstiftung

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